Häufig gestellte Fragen
Frequently Asked Questions (FAQs)
- Wer sind OMs, YLs und XYLs?
- Gibt es einen typischen Funkamateur?
- Was macht den Amateurfunk so interessant?
- Warum sich Funkamateure Ham nennen?
- Funk und Internet
Wer sind OMs, YLs und XYLs?
Who are OMs, YLs und XYLs?
Die Abkürzungen OM, YL und XYL stehen im allgemeinen Sinne für den an einer Funkstation arbeitenden Bediener. Sie können als Anrede dienen.
OM stammt von old man, was liebevoll alter Herr bedeutet und für die männlichen Funkamateure gilt (auch wenn sie erst 14 Jahre alt sein sollten). OM wird auch dann benutzt, wenn das Geschlecht des Funkpartners (noch) nicht erkennbar ist (z.B. in Falle der Morsetelegrafie).
Da Funkamateure höfliche Menschen sind, werden unsere Damen als young ladies (YL, junge Damen) bezeichnet. Wenn sie dann verheiratet sind (aber erst dann), bekommen sie dann die Anrede XYL (ex YL). Da es noch schwieriger ist, XYLs von XLs zu unterscheiden als OMs von XYLs/YLs, wird in der Regel YL als Anrede benutzt.
Gibt es einen typischen Funkamateur?
Is there a typical Radio Amateur?
Nein.
Weltweit wird der Amateurfunkdienst von mehr als 1 Million Funkamateuren betrieben (etwa 0,05 % der Menschheit), die sich aus allen gesellschaftlichen Schichten, jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Einkommensklasse und jeder Nationalität rekrutieren. Nur ihre ureigenen Interessen werden sich unterscheiden, dafür sind die Möglichkeiten, die dieses Hobby bietet, einfach viel zu groß Morsetelegrafie (natürlich an der eigenen unikalen Morsetaste), Senden mit geringer Leistung, Kommunikation über Handsprechfunkgeräte, computerunterstützter Datenaustausch, Satellitenfunkverkehr… Aber alle haben ein Interesse daran, was in der Welt passiert und erreichen das, in dem sie sich mit dem Amateurfunk beschäftigen.
Was macht den Amateurfunk so interessant?
Why is the Amateur Radio so interesting?
Wahrscheinlich seine Vielfalt.
Der wichtigste Aspekt ist sicherlich die Möglichkeit, mit Funkamateuren des ganzen Landes, Kontinents oder der ganzen Welt zu kommunizieren. Und wir machen keinen Halt vor dem Weltraum. Unter den Astronauten ist auch manchmal ein Funkamateur. Aber vielleicht ist es die Möglichkeit, derartige Geräte selbst bauen (natürlich auch kaufen) und experimentieren zu können. Und vielleicht haben Sie ein Interesse an einer preiswerten Computerkommunikation?
Vielleicht ist es der Reiz, jeden Winkel der Erde erreichen zu können und dies auch zu tun? Oder auch nur, soweit zu kommen, wie es technische und meteorologische Bedingungen zulassen.
Oder Sie öffnen sich die für zu neuen Freundschaften…
Warum sich Funkamateure Ham nennen?
Why Do Radio Amateurs Call Themselves Ham?
Dies ist eine schwierige Frage, weil sich die ursprüngliche Bedeutung über die Jahre verloren hat.
Wahrscheinlich werden es die meisten Funkamateure nicht wissen – man würde vielleicht sogar auf diese Bezeichnung freiwillig verzichten. Aber wie es halt so ist, wenn erst einmal eingeführt, dann wird es von allen benutzt, ohne nach dem Woher zu fragen.
Aber zurück zum Ham: Schaun wir erst einmal in Webster’s Dictionary oder in ein Wörterbuch, so wissen wir schon mal folgendes: Ham ist ein sehr altes Wort (entstanden vor dem 12. Jahrhundert) und hat seinen Ursprung im altenglischen hamm oder hamme und ist mit dem althochdeutschen hamma verwandt und bezieht sich sicher auf Schienbein oder Schenkel bei Mensch und Tier.
Ein Wörterbuch verrät schon soviel, daß das Wort ham für Schenkel, Schinken, aber auch für einen Amateur und einen schlechten Schauspieler benutzt wird (insbesondere für übertrieben theatralisch auftretende Schauspieler; geht sicher auf hamfatter des Liedes fahrender Sänger The Ham-fat Man zurück). Es ist bereits hier ersichtlich, daß unter Umständen keine sehr positive Erklärung zu erwarten ist.
Es gibt eine ganze Reihe von Erklärungsversuchen: Zum einen wird ham als Verkürzung von Am wie in Amateur angesehen. Vielleicht steckt auch der Wunsch früher Funkamateure nach einer (Theater)aufführung im Äther dahinter (im Sinne von hamming it up). Ein anderer Vorschlag besagt, daß das Wort ham von der vielleicht sehr groben Handhabung von Morsetasten durch frühe Funkamateure (ham-fisted way to handle Morse keys) stammen könnte. Auch noch einen exotischen Vorschlag: Die Zusammenstellung der ersten Vornamensbuchstaben von drei Studenten, die unter den ersten Funkamateuren gewesen sein sollen. Fragen Sie mich bitte nicht, wer diese Studenten gewesen sein sollen.
Eine sehr glaubwürdige Erklärung gibt G. M. Dodge in seinem Buch The Telegraph Instructor mit seiner Erläuterung, daß ham einen schlechten Operator kennzeichnet. Die Bezeichnung stammt bereits aus Zeiten der drahtgebundenen Telegrafie und wurde, da die ersten Funker ehemalige Landtelegrafisten waren, aus der Sprache und Tradition der drahtgebundenen Telegrafie übernommen.
In den frühen Jahren muß das Chaos regiert haben. Das Frequenzspektrum von Funken- und Röhrensendern war groß genug, um einen Empfänger nicht auf die passende Frequenz abstimmen zu müssen. Jeder konnte (und mußte) den anderen hören. Scheinbar war es für Funkamateure gar nicht so schwer, mit zum Teil größerer Leistung als kommerzielle Stationen, gerade diese effektiv zu stören. Und im Frust kommerzieller Funker, wenn wieder mal ein schwaches Schiffssignal durch Funkamateure völlig ausgelöscht wurde, soll schon mal der Satz „SRI OM THOSE #&$!@ HAMS ARE JAMMING YOU.“ (Entschuldigen Sie, diese #&$!@ Funkamateure stören Sie) über den Äther gegangen sein.
Quellen:
- Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary
- Verschiedene Englisch-Deutsche Wörterbücher
- „Ham“ von Louise Ramsey Moreau, W3WRE/WB6BBO (www.arrl.org)
Funk und Internet
Radio and Internet
Seit 14. Januar 1998 erlaubt die neue Amateurfunkverordnung, per Funk eine Verbindung zum Internet herzustellen.
Im CB-Funk ist es auch erlaubt, praktisch wäre aber wegen der geringen Datenrate und des TCP/IP-Protokoll-Overheads kein vernünftiges Arbeiten möglich.